Darstellung und Entwicklung im Laufe der Generationen.
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Das Wappen der Familie Thomas Baron Stael von Holstein in seiner heutigen Form - so wie ich es von meinem Großvater Reinhold Baron Stael von Holstein übernommen habe: Wappen in Silber, 8 rote Kugeln am Schildrand, Helmzieher auf rot-silbernem Wulst, silberne Büffelhörner bestückt mit je 4 roten Kugeln, Helmdecke rot-silbern. Das Wappen wurde im Laufe der Generationen oft verändert. Trotz aller Veränderungen blieben jedoch 8 Kugeln am Schildrand (rot oder golden) konstant. |
Geschichtliche Urkunden bezeugen das erste Auftreten von Wappen in der Mitte des 12.Jahrhunderts, also kurz nach dem zweiten Kreuzzug. Während sich ursprünglich nur die Häupter des Reiches Wappen zulegten, folgten ihnen rasch Fürsten, Grafen, überhaupt Ritterbürtige nach.
An mehreren Urkunden von 1270 - 1305 findet sich das Siegel von Theodericus dictus Vlecke de Holstein, Ritter und Marschall des Grafen von Berg, - mit 8 Kugeln am Schildrand und der Umschrift "S. Th. Flecken de Holst. militis".
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Es gibt in den frühmittelalterlichen Urkunden auch Siegel der Stael von Holstein mit Beizeichen wie z.B. das Siegel von Tilmann Stael von Holstein Flecke, dem 1333 erschlagenen Burggraf von Köln, das außer 8 Kugeln noch einen Stern in der Mitte des Schildes zeigt, oder die Siegel seiner Brüder Daniel und Heinrich, die einen Turnierkragen im Schildhaupt über den Kugeln haben. |
Das Stael von Holstein'sche Wappen findet sich in den bedeutendsten mittelalterlichen Wappenbüchern, die als Lehens-, Lieder-, Turnier- oder Zunftbücher angelegt wurden.

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Die Abbildung des Wappens von "Her Willem Stael" - Wilhelm Stael von Holstein, Ritter, Amtmann von Windeck, Erbdrost und Erbhofmeister des Grafen von Berg, Herrn zu Sülz und Eulenbroich, im "Wappenbuch von den Ersten", genannt "Codex Seffken", - nächst der Züricher Wappenrolle dem ältesten heraldischen Manuskript, entstanden um 1380 (Herold, Berlin). |

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Das Wappen des Ritters Wilhelm Stael von Holstein ist ebenfalls im "Gerles Wappenbuch" (auch Amorial des Herolds Gelre, Codex Gelre) abgebildet - einem der bedeutendsten und umfassendsten mittelalterlichen Wappenbücher, entstanden 1369 - 1396 (Königliche Bibliothek, Brüssel, Belgien) |
Die Abbildungen des Stael von Holstein'schen Wappens im "Armorial Bellenville" - einem der umfangsreichsten europäischen Wappenbüchern, entstanden ca. 1370 - 1380 (Bibliotheque Nationale de France, Paris).

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Armorial Bergshammar - "Bergshammar Vapenboken", ca. 1435 - 1450 (Riksarkivet, Stockholm, Schweden). |

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Wappenbuch Houwaert-de Grez - "Wapenboeken de Grez", nach 1450 (Königliche Bibliothek, Brüssel, Belgien) |
Stael von Holstein gehörten zu den angesehensten Geschlechtern der Berg-Jülich-Cleve'schen Ritterschaft, viele von ihnen besaßen die Ritterwürde und bekleideten hohe Verwaltungs- und Hofämter. Ihr Wappen prägte einige Ortswappen im Bergischen Land, in der Folgezeit auch im Bistum Osnabrück.
Das Wappen des Dorfes Heisingen (bei Essen) weist kreisförmig angeordnete Kugeln über der Zinnenmauer. Sie erinnern an die Kugeln am Wappen der Herren Stael von Holstein, die seit 1453 über 200 Jahre Haus- und Hofbesitzer auf Haus Heisingen waren.

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Das Wappen von Holzhausen im Kirchenkreis Minden bei Osnabrück ist auf Wappen von zwei adeligen Familien zurückzuführen: den Löwen von Varendorf, die die Burg Holzhausen 1280 gegründet haben, und acht rote Kugeln von Stael, die seit der Mitte des 15 Jahrhundert über 400 Jahre auf Holzhausen ansässig waren. Das Wappen von Stael findet sich auch in der Marienkirche zu Minden. |

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Das Wappen der Stael von Holstein prägte auch das Wappen des russischen Dorfes Otradnoje im Gouvernement Voronez - dem ehemaligen Gutsbesitz des kaiserlich russischen Generalmajors Ludwig Alexander (Alexander Karlowitsch) Baron Stael von Holstein. |
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"Erscheinung des auferstandenen Christus als Gärtner vor Maria Magdalena" - eines der ersten Werke der mittelalterlichen Tafelmalerei, die dem Westfälischen Kunstverein aus dem säkularisierten Kirchengut Westfalens übergeben wurden. Der heilige Quirinus stützt sich mit seiner linken Hand auf einen Schild, der acht goldene Kugeln zeigt, - ein Wappenschild, den die Adelsfamilie Stael von Holstein führte, die wohl das Gemälde gestiftet hat. |
In der historischen St. Matthäus Kirche zu Melle bei Osnabrück finden sich oberhalb vom Triumphkreuz die Wappen von dem Busche und von Stael - Besitzern auf Schloss Gesmold. |

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Das Wappen der Stael zu Sutthausen in der St. Katharinen-Kirche zu Osnabrück.
Die Wappen der Stael in der Kirche zu Oosterwijtwerd bei Groningen in den Niederlanden, die auf die Verwandtschaft der dort bestatteten Familie Ripperda mit Stael zu Sutthausen hinweisen. Auf einem Wappen sind die acht Kugeln als Rosen abgebildet - die Rosen stellten ein sehr verbreitetes Motiv in der nordniederländischen Heraldik dar, die Kugeln dagegen wurden bei der Gestaltung von Wappen kaum verwendet.
Das Wappen der Stael von Holstein auf dem Grabmal der Familie von Innhausen und Knyphausen in der Kirche zu Midwolde bei Groningen in den Niederlanden, ausgeführt im 17. Jahrhundert vom berühmten niederländischen Meister Rombout Verhulst.

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Das Wappen von Hardenberg Stael von Holstein - Herrn zu Hardenstein und Steinhausen (1484 - 1518) auf einem Gedenkstein in der Kapelle des Schlosses Steinhausen. |
Das Wappen von Ferdinand Adrian Stael von Holstein, dem Herrn auf Steinhausen und Wasserschloss Martfeld, aus dem Jahre 1702.
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Das Wappen der Stael von Holstein aus dem Buch des deutschen Historikers und Genealogen Anton Fahne "Geschichte der Kölnischen, Jülichschen und Bergischen Geschlechter", 1. Teil "Stammfolge und Wappenbuch" (Köln, 1848). |

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Das Wappen der Stael von Holstein (zu Stalhausen) aus dem "Padebornschen Rittersaal", gezeichnet von Franz Joseph Brand, Gymnasiallehrer in Padeborn, "worin alle adliche Wappen verzeichnet sind, welche von 1662 bis 1800 zu Padeborn von den aufgeschworenen Rittern vorgelegt worden sind". |
Die Domkirche St. Marien, die älteste Kirche zu Reval (Tallinn), ist mit über 100 hölzernen Wappen der deutsch-baltischen Ritterfamilien versehen, die eine bedeutende Rolle in der Geschichte Livlands gespielt haben, darunter ist auch das Wappen des Geschlechtes Stael von Holstein.
Das Wappen der Stael von Holstein in Pernau um 1673 aus der "Sammlung verschiedner Liefländischer Monumente" von Johann Cristoph Brotze. |
Das Wappen der Stael von Holstein aus dem "Genealogischen Handbuch der baltischen Ritterschaften", Teil 1,1: Livland, C. A. Starke, 1929. |

Die Wappen von Otto Wilhelm Freiherr Stael von Holstein, Königlichen Schwedischen General-Major, aus dem Jahr 1719, und Georg Bogislaus Freiherr Stael von Holstein, Königlichen Schwedischen Feldmarschall, aus dem Jahr 1731, in der "Sammlung verschiedner Liefländischer Monumente", gezeichnet von Johann Christoph Brotze, dem Gymnasiallehrer aus Riga.

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Die russische Anerkennung des Baronstitels - mit Wappenverbesserung - erfolgte durch Senatsukase vom 08.03.1869 für die estländische Linie und vom 23.02.1881 für die livländische Linie der Stael von Holstein. Das Wappen der Barone Stael von Holstein aus dem Wappenbuch der Adelsgeschlechter des Russischen Reiches (Band XIII, 1885) |
Die Wappen der Stael von Holstein und der Barone Stael von Holstein aus dem "Baltischen Wappenbuch" - "Wappen sämtlicher, den Ritterschaften von Livland, Estland, Kurland und Oesel zugehöriger Adelsgeschlechter", C. A. von Klingspor, Stockholm, 1882.
Die Wappen der gegenwärtig blühenden schwedischen Linie der Stael von Holstein und deren schwedischen freiherrlichen Linie.